Zwischen Wüste und Wasser: Lima im Winterklima

Strecke: Vom Hotel NM im Stadtteil San Isidro (Ecke Av. Pardo y Aliaga und Calle Agustin) in südöstlicher Richtung über die Calle St. Maria bis zur Kulturstätte Huaca Pucclana. Rechts vorbei über die Elias Aguirre und E. de Habich auf die Calle Arica. Diese 2 km Richtung Küste und jenseits der Querstraße  Jose Pardo weiter auf der Calle Bolognesi und über den gleichnamigen kleinen Park hinweg laufen. Am Parque del Amor zunächst links am Malecón entlang bis zum Centro Larcomar.  Von dort wieder zurück auf dem  Laufweg  2,5 km bis zum Parque Maria Reiche.  Von hier stadteinwärts durch den Stadtteil Miraflores.  Über die Calle Toribo Pacheco in leichtem Anstieg über die Av. Gral Cordoba hinweg durch den Parque Blume  und Parque Baden Powell  in die Calle Jose del Llano Zapata bis zur Av. Los Conquistadores.  Auf dieser links  weiter stadteinwärts und über die Calle Puerto de Palos rechts zum Parque Olívar. Im Olivenhain rechts halten und über Constancio Bollar, Calle Carolina Vargas de Vargas, Calle Mariano José de Arce bis zur Av. Sta. Cruz laufen. Diese rechts hinunter bis zur Av. Pardo y Aliaga. Rechts halten bis zum Hotel; 9,7 km.

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Unser Rundlauf am Samstagmorgen führt uns durch Limas beliebte Stadtviertel San Isidro und Miraflores und in die Parklandschaften der Steilküste zum Pazifik. Wir starten in San Isidro, gleich gegenüber des traditionsreichen katholischen Colegio Maria Reina Marianistas. In südöstlicher Richtung steuern wir zunächst die Ausgrabungsstätte von Huaca Pucllana an.  Das Volk der Lima hat hier vor rd. 1500 Jahren, also noch vor der Inkazeit, kleine Lehmziegel zu großen Pyramiden aufgehäuft.  Durch die Gitter sehen wir Lamas über das Gelände laufen.

Lima ist eine Wüstenstadt, in der es fast nie regnet. Doch die Straßen und Gärten sind von blühenden Bäumen und Sträuchern gesäumt. Gärtner wässern die Rasenflächen, Hausangestellte wischen Eisengitter blank. Arbeiter der Stadtreinigung kehren gewissenhaft die Straßen. Die Betonplatten der Bürgersteige sind so blitzblank, dass man fast die Schuhe ausziehen möchte. Die Wohnviertel  werden von Bungalows und Apartmenthäusern geprägt.  Kleine Parks sorgen für Frischluft. Hier wohnt Limas gehobene Mittelschicht.  Die Menschen schützen sich mit hohen Grundstücksmauern, Gittern, Alarmanlagen und Wachmännern. Doch draußen auf der Straße wirkt alles friedlich. Hunde werden ausgeführt, häufig von Hundeausführern, die ganze Rudel spazieren führen.

Entgegen der Fahrtrichtung laufen wir auf der Calle Arica und Calle Bolognesi  rd. 2 km bis zum Pazifik hinunter. Die Querstraßen heißen Roma, Berlin, Venezia oder Madrid und erinnern an die Heimatorte europäischer Einwanderer. Unter ihnen war auch ein jüdischer Arzt aus Deutschland. Sein Sohn ist heute Perus Präsident Pedro Pablo Kuczynski.  

Mittendrin im Straßengewirr finden sich die vielen kleinen Restaurants, deren einfallsreiche Fusionsküche Lima zur kulinarischen Hauptstadt Lateinamerikas gemacht hat.  Der Chefkoch Gastón Acúrio  war einer der ersten, der die ungemeine Vielfalt traditioneller Nahrungsmittel aus dem Hochland der Anden bis zu den Gewässern des Pazifiks mit Raffinesse und gutem Marketinggespür auf die Teller der Hauptstadtrestaurants gezaubert hat.

An der Küste bietet sich ein spektakuläres Bild. Der für Lima so typische Winternebel  taucht die Landschaft in ein diffuses Licht. Das Steilufer wird von Parks  gesäumt. Skulpturen zeitgenössischer  Künstler mischen sich unter die Palmen. Gut 50 Meter tiefer rauscht die Brandung auf den Kieselstrand.  Surfer, nur  als kleine Punkte im Wasser erkennbar,  warten auf die perfekte Welle.  Auf einem Steg im Meer steht La Rosa Náutica, ein traditionelles Fischrestaurant. Am südlichen Horizont zeichnet sich das Künstlerviertel Barranco ab. Richtung Innenstadt verliert sich der Blick im Häusermeer. Rd.  9 Millionen Limeños leben hier, knapp ein Drittel der Bevölkerung Perus.

Mit Tradition in die Moderne
Am Malecón, der Uferstraße,  herrscht munteres Treiben.  Im Parque del Amor umarmen sich zwei riesige Gestalten. „Besame“ steht auf den vom katalanischen Künstler Gaudi inspirierten Mosaikbänken. Und natürlich folgen die Liebespaare diesen  Anweisungen nur allzu gern. Eine Frau mit langen schwarzen Haaren und hautengen Stretch-Jeans aus der Fernsehwerbung scheint auf ihren Liebhaber zu warten. Vorerst muss sie mit ihrem Smartphone vorlieb nehmen.

Wir laufen weiter in südwestlicher Richtung bis zum Larcomar. Dieses Einkaufs- und Vergnügungszentrum wurde in die Klippen der Steilküste gebaut.  An schönen Tagen rauschen Gleitschirmflieger vorbei. Wir schauen noch schnell in die Schaufenster der  Alpaka-Läden  und joggen dann  2,5 km  in nordöstlicher Richtung am Steilufer entlang bis zum Parque Maria Reiche.  Am rot-weißen Leuchtturm La Marina übt eine Yogagruppe Simultanbewegungen. Ein Mädchen in coolem Designer-Sportdress  lächelt  in das Smartphone ihrer Begleiterin.  Auf Facebook werden die Aufnahmen ihre Wirkung nicht verfehlen.

In den angrenzenden Tennisanlagen ist Hochbetrieb. Balljungen heben die Bälle auf, eine bei uns aus der Mode gekommene Annehmlichkeit. Wir passieren einen Kinderspielplatz, auf  dem sich nur Hunde tummeln,  ein paar Ecken weiter tanzt eine Gruppe zu Salsa aus dem Kofferradio.  Schließlich passieren wir Blumenbeete, die in merkwürdigen Schlangenlinien angelegt sind.  Mit diesem Park wird an die  deutsche Archäologin und Mathematikerin Maria Reiche erinnert, die sich um die Erforschung  der riesigen Wüstenzeichnungen bei Nazca im Süden Perus  verdient gemacht hat.

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Wir verlassen den Pazifik und biegen nun rechts ab in die Calle Toribo Pacheco. In leichtem Anstieg laufen wir wieder in die Stadt hinein. Indios putzen die Glasfassaden eines Hochhauses. Sonst sieht man sie in diesen Stadtteilen Limas nicht. Und doch wirkt Miraflores hier ein Stück bodenständiger.  Kleine Läden an der Ecke, Handwerksbetriebe und Autowerkstätten prägen das Bild. Wir laufen quer durch einen Park, der nach dem Musiker Baden Powell benannt ist, obwohl brasilianische Rhythmen diesseits der Anden weniger populär sind. Auf der eleganten Avenida Los Conquistadores warten Designerläden und edle Haar- und Nagelstudios auf die zahlungskräftigere weibliche Kundschaft. Wie überall, sind auch in Lima die Frauen gerne schön.

Über die Calle Puerto de Palos gelangen wir schließlich in den Parque Olívar.  Mitten in der Stadt steht hier ein über 400 Jahre alter Olivenhain. Rentner und Jogger mögen die entspannte Atmosphäre des Parks.  Auf der Ave.  Sta. Cruz passieren wir stilvolle Stadtvillen. Davor parken schwarze Limousinen.  Mit Tradition und Elan geht Lima modernen Zeiten entgegen.

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